Olympische Spiele in Tokio auf 2021 verschoben
Lausanne/ Leipzig. Wie das Internationale Olympische Komitee gemeinsam mit den Organisatoren der Olympischen Spiele 2020 am heutigen Dienstag mitteilte, werden die Spiele erst im Jahr 2021 stattfinden.
Japans Premieminister Shinzo Abe hatte in der vergangenen Nacht mit IOC-Präsident Thomas Bach telefoniert und ihm die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio vorgeschlagen. Beide Seiten einigten sich auf die Verschiebung in das Jahr 2021. Die Bezeichnung soll aber offiziell “Tokio 2020“ bleiben.
Allgemein wurde die Verschiebung bei Sportlern und Verantwortlichen positiv aufgenommen. Kanada hatte bereits zuvor angekündigt, keine Sportler nach Tokio zu schicken, wenn die Olympischen Spiele zum geplanten Zeitpunkt 2020 stattfinden sollten.
Kanuslalom-Bundesstützpunktleiter Frithjof Bergner zeigte sich erleichtert. “Es war die einzig richtige Entscheidung“, so Bergner. “Jetzt haben wir Sicherheit für die Sportler, der Druck ist erst einmal weg.“ Jetzt müsse man auf die Entscheidung der Fachverbände warten, wie die Qualifikation für den neuen Termin gehandhabt wird.
Auch sein Schützling Franz Anton, der vor vier Jahren knapp eine Olympiamedaille verpasste, freute sich, dass die Entscheidung gefallen ist. So könne man die nächsten Schritte planen. “Allerdings muss man bedenken, dass damit die Corona-Krise noch nicht gelöst ist“, so Anton weiter. “Das Datum steht zwar jetzt ein Jahr später, aber wir haben noch immer das gleiche Problem. So lange das nicht geklärt ist, ist das Ziel Olympische Spiele immer nur eine Zahl im Kalender. Ich möchte natürlich zu den Spielen. Aber es wird nun schon der dritte Winter in Serie, den ich mich auf Olympia vorbereiten muss. Seit 2018/2019 sind wir im Olympia-Modus. Mein Körper hat so etwas noch nicht mitgemacht und vielen anderen Athleten geht es nicht anders. Das muss man erst einmal verkraften. Ich freue mich aber auf diese Aufgabe, weil ich das Ziel, Olympische Spiele, nicht aus den Augen verliere.“
Der Landessportbund Sachsen begrüßte die Entscheidung des IOC. “Die Verschiebung der Olympischen Spiele um ein Jahr ist richtig und war notwendig“, sagte LSB-Vizepräsidentin Heike Fischer-Jung, selbst Bronzemedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen in Peking 2008. “In der aktuellen Situation ist die Gesundheit das höchste Gut. Darum ist dies eine Entscheidung im Sinne der Sportler und des Fairplay. Es sollten alle Sportlerinnen und Sportler die gleichen Möglichkeiten und Bedingungen haben, sich vorzubereiten und sich den Traum von Olympischen Spielen zu erfüllen. Derzeit finden keine Qualifikationswettkämpfe mehr statt, das Training war unter den bestehenden Auflagen auch nur eingeschränkt möglich. Die Entscheidung gibt den Aktiven nun Gewissheit und Sicherheit.“
(msc)