LUBNER Motorsport in der GTWC wieder auf der Erfolgskurs
Die Etropolis Motorsportarena in Oschersleben war der Austragungsort für den 7.-8.Wertungslauf des German Tourenwagen Cup (GTWC). Für das Team aus Thüringen gingen Jens Wulf, Jan von Kiedrowski und Jasmin Preisig an den Start.
Auf dem bekannt schnellen blauen Opel Astra OPC ging in Oschersleben Jens Wulf an den Start. Jan von Kiedrowski pilotierte den weißen Renault Clio vom Team Lubner Motorsport und Jasmin Preisig saß wie immer am Steuer des weißen Opel Astra OPC Turbo.
Die Ziele der einzelnen Fahrer waren grundverschieden. Jens Wulf hatte zwei Podestplätze in der 2-Liter-Klasse im Visier. Für Jan von Kiedrowski war es der erste Einsatz im Renault Clio. Da die Clios mit sieben Fahrzeugen in dieser Klasse zahlenmäßig sehr stark vertreten waren, wurden die Erwartungen durch ihn sehr vorsichtig gesteckt. Für Jasmin Preisig war es einzig und allein das Ziel, den Opel Astra Turbo weiter kennenzulernen, zumal die Konkurrenten in ihrer Hubraumklasse mit einer Mehrleistung von 100 PS unterwegs waren. Aus dieser Sicht sollte also keine Chance bestehen, auch nur einen Konkurrenten zu schlagen. Doch auch dies kam wieder anders. Aber der Reihe nach...
Die Sonne meinte es an diesem Wochenende sehr gut mit allen und stand nach wochenlangem kalten Wetter sehr hoch am Horizont. Temperaturen von 25 bis 30 Grad verlangten Höchstleistung von Fahrer und Team ab.
Am Freitag griff der seit lange pausierende Teamchef Mirko Lubner wiedermal ins Lenkrad. Allerdings nur zum Rollout für den blauen Opel Astra OPC, da viele neue Komponenten geprüft werden mussten.
Im 1.Qualifying Samstag Mittag lief fast alles nach Plan. Jens Wulf kam sehr schnell mit dem Fahrzeug zurecht und stellte den blauen Opel Astra OPC auf die Poleposition der 2-Liter-Klasse, musste aber das Training vorzeitig beenden, da ein Problem mit der Kupplung auftrat. Um größere Schäden zu vermeiden, entschied das Team den Opel erstmal intensiv zu prüfen.
Jan v. Kiedrowski fühlte sich Im Renault Clio sichtlich wohl und konnte schnell Vertrauen aufbauen. Ein sehr guter 5.Platz in der 2-Liter-Klasse war das Ergebnis.
Der Opel Astra OPC Turbo mit Jasmin Preisig am Steuer war wie schon erwartet nicht stark genug für die Konkurrenten. Preisig versuchte alles und kämpfte um jede Zentelsekunde.
Im 2. Zeittraining konnte Jens Wulf seine Poleposition nicht verteidigen, da die Reparatur etwas zeitaufwendiger wie geplant war. Er musste leider von der Tribüne aus zusehen, wie er auf Platz 2 zurück gereicht wurde, hatte aber trotz alledem eine gute Startposition für das 1.Rennen.
Auch Jan v. Kiedrowski ereilte das Pech. Direkt in der Anfangsphase des 2. Qualis kam er wieder in die Box und klagte über Vibrationsgeräusche aus Richtung Fahrwerk. Teamchef Lubner konnte aber auf die Schnelle nichts finden und nahm das Auto aus Sicherheitsgründen aus dem Training. Dies war sehr ärgerlich, da auch er wertvolle Plätze verlor und auf Platz 7 zurück gereicht wurde.
Jasmin Preisig fuhr wieder mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln. Durch die hohen Außentemperaturen wurden fast alle Fahrer im 2. Quali langsamer. Gemeinsam passten Jasmin Preisig, ihr Vater Walter Preisig und Mirko Lubner das Setup wiederum an die veränderten Streckenverhältnisse an, wodurch sie entgegen des allgemeinen Trends wiederum ihre Rundenzeit verbessern konnte. Am Ende fehlten nur 0,04 sec für eine Platzverbesserung.
Über Nacht machten dann die Mechaniker Robert Porth, Carsten Wieser, Anja Lubner-Keßler, Bianca Mierzwiak und Mirko Lubner alle Autos wieder fit.
Vor dem Rennstart besprach Teamchef Lubner mit allen 3 Fahrern die Taktik für die 2 anstehenden Hitzeschlachten. Der Start verlief für Wulf im normalen Rahmen. Er verlor 3 Plätze und blieb in Schlagdistanz zum führenden Auto. Von Runde zu Runde befolgte er die herausgegebene Taktik und kassierte Auto für Auto. In Führung liegend kontrollierte er das Rennen. Nach 18 Runden überquerte er als Erster der 2-Liter-Klasse den Zielstrich und sicherte sich somit den 1. Sieg seiner Karriere.
Jan v. Kiedrowski verschlief leider den Start und fiel ans Ende des Feldes zurück. In Folge dessen kam er dann an einem Mitstreiter nicht vorbei. Ein rundenlanges Duell war die Folge. Am Ende kam er auf Platz 7 von 11 Fahrzeugen ins Ziel.
Jasmin Preisig spielte am Start den Vorteil ihrer Bremse aus und kassierte direkt Konkurrenten ihrer Klasse. Durch die erneute Verbesserung der Rundenzeit konnte Preisig den Speed einiger Kollegen mitgehen. Am Ende fuhr sie auf Platz 7 von 11 Autos der Klasse durchs Ziel. In Anbetracht des unterlegenen Autos eine tolle Leistung.
Das zweite Rennen sollte zum Krimi für Wulf und v. Kiedrowski werden. Wulf fuhr am Start direkt an die Spitze. Er teilte sich die Reifen sehr gut ein, um für den Schlussspurt gerüstet zu sein. Dies war sehr wichtig, da auf den letzten Metern die Konkurrenz bedrohlich nah kam. Am Ende war es dann der zweite Klassensieg für Jens Wulf an diesem Wochenende. Ein super Ergebnis für den sympathischen Malsfelder. Jan v. Kiedrowski erwischte einen tollen Start und fuhr mit sehr guter Konsequenz durch das Feld. Er hielt sich sehr genau an die Tipps vom Teamchef. Auch er teilte sich seine Reifen fantastisch ein. Seine Mitkonkurrenten aus dem aktuellen Renault Clio Cup Bohemia fuhren unterdessen ab der ersten Runde voll auf Angriff. Die Folge waren überhitzte Reifen und steigende Rundenzeiten. Dies nutzte v. Kiedrowski aus und fuhr bis auf Platz 2 nach vorn. Diese Postion verteidigte er bis zum Zielstrich und machte mit seinem 2. Platz auch den Doppelsieg für LUBNER Motorsport in der 2-Liter-Klasse perfekt.
Für Jasmin Preisig gestaltete sich das 2. Rennen sehr spektakulär. Von Anfang an verteidigte sie ihre 7.Startposition. Das Zeiten-Niveau lag auf dem Level von Ferrari F340, BMW V8 und Nissan 370Z.
In der 14.Runde dann plötzlich der Schock. Per Funk meldete Preisig das selbsttätige Auslösen der Feuerlöschanlage. Löschmittel spritzte im gesamten Fahrzeug umher und verhinderte die Sicht für die junge Fahrerin. Auch das Gesicht incl. Helm wurden benetzt, so dass auch Verletzungsgefahr bestand. Geistesgegenwärtig steuerte Jasmin Preisig das Fahrzeug an den Streckenrand und flüchtete aus dem Fahrzeug. Dieser Defekt ist sehr ärgerlich, da weder Fahrerin noch das Team für dieses Auslösen etwas konnten. Leider ein unschöner Abschluss für die bis zum Schluss kämpfende Schweizerin.
"Ich bin über die Ergebnisse in der 2-Liter-Klasse absolut happy. Unser blauer Opel feiert einen Doppelsieg und unser Renault Clio war bester Clio im 2. Rennen mit der schnellsten Rundenzeit. Für Jasmin ist der Ausfall sehr ärgerlich. Wir wussten im Vorfeld, dass es ein Wochenende zum Lernen wird. Ab jetzt fährt sie in der RCN bzw. VLN und kann dann gegen gleichwertige Fahrzeuge ihr Können beweisen.", so Teamchef Mirko Lubner nach der Veranstaltung.
(mlu)