Überragende Stimmung und hochklassige Kämpfe bei der 3. Dessauer Boxnacht
Dessau. Mehr als 2.130 begeisterte Zuschauer erlebten am Samstagabend die 3. Dessauer Boxnacht in der Anhalt-Arena Dessau. Besonders der Abschiedskampf von Steven Kitzing sorgte für Gänsehautatmosphäre in der Halle.
Der PSV 90 Dessau und das Sportamt Dessau hatten auch Inder dritten Auflage der Boxveranstaltung alles dafür getan, den Zuschauern in und außerhalb des Boxrings echte Highlights zu bieten. Schon zum Auftakt des Abends wurde vom Pyrogames-Preisträger Apollo aus Berlin mit einer Lasershow für Gänsehautfeeling gesorgt.
Auch bei der Auswahl der Kämpfe hatte Enrico Schnurre vom PSV ein gutes Händchen, denn er verfolgte von Anfang an die Strategie, ihren Kämpfer echte Herausforderungen in den Ring zu stellen, auch wenn drei Internationale Deutsche Meisterschaftstitelkämpfe und ein EM-Titelkampf am Samstagabend auf dem Plan standen.
Als Moderator Daniel Mantey dann Steven "The Machine Gun" Kitzing zu seinem Abschiedskampf in den Ring rief, begann die Anhalt-Arena förmlich zu kochen. Und so ließ es sich der K1-Athlet nicht nehmen, bei seinem Walk In direkt an seinem stehenden Fanblock vorbei zu marschieren. 3x3 Minuten gegen den amtierenden K1-Weltmeister Dalibor Music waren für den scheidenden Europameister noch einmal eine echte Herausforderung.
Aber wie angekündigt holte Kitzing noch ein letztes Mal alles aus sich heraus. Zum Urteil war es dann still in der Halle. Als der Ringrichter dann den Arm von Steven Kitzing hochriss und damit seinen Sieg verkündete wurde, brach die Arena in Jubel aus, als wäre ihr Athlet gerade Weltmeister geworden. Nach dem Kampf mit einer Einstimmigen Wertung zum Karriereabschied setzte Kitzing noch einen drauf. Der Abschied ist auch ein Neubeginn, dies nahm er zum Anlass sich nicht nur bei seinen Fans zu verabschieden. Er bedankte sich noch einmal bei seinen Fans und seiner Familie und ganz besonders bei seinem größten Fan, seiner Freundin, die ihm immer den Rücken für seinen Sport frei gehalten hat.
Nach dem Empfang des Ehrenpreises des Sportamtes Dessau, den Sportdirektor Ralph Hirsch überreichte, holte er seine Freundin in den Ring und noch einmal tobte die gesamte Halle, als das "Maschinengewehr" niederkniete und DIE Frage stellte. Ein von Händen bedecktes Gesicht, die Tränen zurückhaltend und ein Nicken, mehr war auf Grund der Emotionen einfach nicht drin, bevor sich die beiden in die Arme sanken.
Der Top-Kampf des Abends gehörte Matthias Zemski. Bei ihm stimmte einfach alles. Akribisch mit Dirk Dzemski und Rene Friese vorbereitet, stieg der SES-Boxer gegen den Italiener Vito Vendetta zum IDM-Titelkampf in den Ring.
Es brauchte zehn Runden harte Arbeit und reichlich Schmerzresistenz für Zemskis Sieg. Nein, der Görziger musste nicht einstecken: "Mir tut die Faust weh vom schlagen!", so das Resümee nach dem Kampf. Matze Zemski wurde gebührend gefeiert. Es war ein würdiger Abschluss des Abends.
Noch vor den beiden Kämpfern stand der Europameisterschaftskampf im Kickboxen bis 84 kg von Thomas Neugebauer gegen Oguz Usta über 5x2 Minuten in der Fightcard. Thomas Neugebauer siegte in dieser Begegnung nach TKO in der 3. Runde.
Alles in allem war es ein gelungener Abend, der auch zeigte, dass sich mit der Dessauer Boxnacht eine echte Marke entwickelt hat. Das Boxpublikum weiß, was es vom sportlichen Programm erwarten kann und die Rahmengestaltung steuert ihren Teil zu einem rundum gelungenen Event bei.
(msc)
Ergebnisse der 3. Dessauer Boxnacht
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