München/Berlin. CSU-Chef Seehofer fand in einem ZDF-Interview am Montagabend deutliche Worte zum Wahldesaster in Nordrhein-Westfalen und verwies deutlich auf die Rolle von Bundesumweltminister Röttgen.
Im eigentlichen Interview, einer Aufzeichnung für das “heute-journal“ im ZDF, zeigte sich Seehofer politisch korrekt, gab aber auch schon zu verstehen, dass sich die Berliner Regierungskoalition in den aktuellen Fragen bewegen und aus der Wahlniederlage der CDU in Nordrhein-Westfalen Konsequenzen ziehen müsse. Die dringendsten Probleme wie Energiewende, Vorratsdatenspeicherung und Betreuungsgeld muss die Regierung in Berlin nun schnellstens lösen, um das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen.
Das Verhalten von Norbert Röttgen missbilligte Seehofer in dem Interview zwar, fand aber zunächst mäßige Worte. Nach dem Ende der Aufzeichnung des eigentlichen Interviews sprachen ZDF-Moderator Claus Kleber und Horst Seehofer noch weiter. In diesem Gespräch wurde der CSU-Chef dann deutlicher.
Zum Thema Norbert Röttgen sprach Seehofer dann von schweren Fehlern im Verhalten beim Wahlkampf des CDU-Politikers. Er habe Röttgen schon fürh darauf hingewiesen, dass, dass es nicht seine private Entscheidung sei, ob er nach der Wahl nach Nordrhein-Westfalen gehen wird, diese Entscheidung träfe nach den Worten von Seehofer die ganze Union.
Auf den Hinweis des ZDF-Moderators, dass die eigentlich interessanten Gespräche immer im Anschluss an solche Interview-Aufzeichnungen geführt werden, entgegnete Seehofer: "Sie können das alles senden, was ich gesagt habe."
Ob die deutlichen Worte auch in Berlin und bei Kanzlerin Angela Merkel ankommen und dann auch umgesetzt werden, bleibt abzuwarten.
(msc)
Video Quelle: youtube/ZDF