Spitzentreffen zur Verbesserung des Kinderschutzes
Unterdessen hat Sozialministerin Orosz einen 17-Punkte-Katalog für den Freistaat vorgestellt. Als konkrete Maßnahmen schlägt sie vor:
•Installierung eines multiprofessionell besetzten Fachausschusses für Kinderschutz auf Landesebene.
•Erstellung eines Fortbildungscurriculum für Kinder- und Jugendärzte.
•Entwicklung und Einführung von geeignetem Schulungsmaterial für Arzthelferinnen und sonstigem medizinischen Personal in den gynäkologischen und pädiatrischen Praxen.
•Erstellung und Durchführung spezieller Fortbildungen oder Handreichungen für die pädagogischen Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen.
•Melderechtliche Sicherstellung von Geburten an die Jugendämter.
•Qualitätssicherung für die personelle Ausstattung des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD), dazu auch Fortbildungen.
•Einführung von einheitlichen, bewährten Diagnoseinstrumentarien wie beispielsweise dem Stuttgarter Kinderschutzbogens für die Kinderschutzarbeit des ASD.
•Kompetenzerweiterung für Hebammen.
•Veröffentlichung von Informationen für Eltern über Termine und Inhalte der Früherken-nungsuntersuchungen.
•Unterstützung von Anreizen zur Steigerung der Motivation von Eltern für eine Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen.
•Veröffentlichung von best practice Projekten regionaler Netzwerke in Sachsen.
•Kampagne zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Kinderschutzbelange.
Dafür seien zunächst keine Gesetzesänderungen nötig, so Orosz. „"Mit diesen Maßnahmen schaffen wir die politische Grundlage dafür, Kinder zu schützen und Eltern zu unterstützen. Letztendlich ist aber nicht nur die Politik, sondern auch die Gesellschaft gefragt. Unsere Kinder brauchen Menschen, die hin- statt wegschauen",“ so Helma Orosz abschließend.
(msu)