Erhöhte Kinderkrebsraten um Atomkraftwerke- BUND fordert Konsequenzen

Berlin. Kinder, die in der Nähe deutscher Atomkraftwerke aufwachsen, sind einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt, an Krebs zu erkranken. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die heute offiziell vorgestellt wird.

Die Studie, die vom deutschen Krebsregister im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz erstellt wurde, kommt zu dem ergebnis, dass an allen 16 Standorten deutscher Atomkraftwerke  für Kinder unter fünf Jahren ein um 120 Prozent erhöhtes Risiko besteht, an Leukämie (Blutkrebs) zu erkranken.

Die Studie ruft auch Umweltschützer auf den Plan. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und die Reaktoraufsichtsbehörden der Bundesländer aufgefordert, Konsequenzen aus den besorgniserregenden Ergebnissen der heute vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) veröffentlichten Leukämie-Studie zu ziehen. Renate Backhaus, Atomexpertin im BUND-Vorstand sagte dazu: "Die Studie belegt erstmals umfassend einen statistischen Zusammenhang zwischen der Nähe des Wohnortes zu einem Atomkraftwerk und der Leukämierate bei Kindern. Wer wie CDU/CSU-Fraktionsvize Katherina Reiche oder das Deutsche Atomforum behauptet, die Studie bringe keine neuen Erkenntnisse und liefere kein neues Argument gegen die Atomkraft, scheint krebskranke Kinder billigend in Kauf zu nehmen."

Für die Organisation ist die Studie Bestätigung eines Jahrzehntelangen Verdachts. "Wenn die Ergebnisse der Studie verharmlost werden, dann ist das mehr als fahrlässig", sagte Backhaus. Sie fordert, dass die Meiler jetzt schneller als geplant vom Netz gehen.

(msu) 

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