Ausblick auf Ausstellungen im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig 2021
Leipzig. Auch wenn derzeit noch nicht klar ist, wann die Museen in Leipzig wieder öffnen können, sind die Planungen für das Ausstellungsprogramm im Stadtgeschichtlichen Museum bereits fertig.
Einige Wochen wird es noch dauern, ehe das Stadtgeschichtliche Museum seine Pforten wieder für Gäste öffnen kann. Diese können sich dann auf eine Reihe spannender Ausstellungen freuen.
2.9.2020 - 7.3.2021 WerkStadt Leipzig
200 Jahre im Takt der Maschinen
In dieser Ausstellung widmet sich das Museum der Industriegeschichte Leipzigs seit dem 19. Jahrhundert. Neben der Präsentation von Maschinen, Produkten und Unternehmerpersönlichkeiten thematisiert die Ausstellung auch die Modernisierung der Arbeits- und Lebenswelt vom Manufakturzeitalter bis zur Industrie 4.0. Erzählt werden Geschichten vom dynamischen Wachstum, von der Vielfalt der Leipziger Industrietradition und Arbeiterkultur sowie dem maßstabsetzenden Wandel ehemaliger Industrieflächen in Kultur- und Wohnstätten.
7.10.2020 - 9.5.2021 … oder kann das weg?
Napoleons Nachttopf, Ulbrichts Küchenstuhl und das Taufkleid von Tante Marta
Zwischen Alltag und Aura oder Warum sammeln Geschichtsmuseen?
Das Museum zeigt Sammelobjekte, die es sonst selten in eine Ausstellung schaffen. Etliche herausragende Objekte aus den Sammlungen des Hauses werden in einer Ausstellung vereint, obgleich sie auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. Ein Nashorn, mehrere Türklinken und der Jagdrock Kaiser Wilhelms II. fügen sich dabei ebenso zueinander wie das im Titel genannte Dreigestirn. Der Zusammenhang stellt sich erst durch die Erzählungen her, für die jedes einzelne von ihnen steht. Wie wandelbar der Blick auf die materiellen Hinterlassenschaften unserer Altvordern sein kann, wird deutlich, wenn der Besucher in der Ausstellung unterschiedliche Erzählstränge wählen und so etwas über sozialgeschichtliche, stadthistorische oder sanitäre Aspekte von Nachttopf, Küchenstuhl oder Taufkleid erfahren kann.
9.5.2021 - 26.9.2021 KENNZEICHEN L
Eine Stadt stellt sich aus
Die Sonderausstellung “KENNZEICHEN L. Eine Stadt stellt sich aus“ fragt erstmals nach jenen verborgenen Merkmalen der Leipziger Mentalität, die bis heute das Selbstverständnis ihrer Bürgerinnen und Bürger prägen. Dafür werden die Sammlungen des Stadtgeschichtlichen Museums neu befragt und um zahlreiche Leihgaben der Leipziger Bürgerschaft ebenso von Institutionen ergänzt. Neben Ausstellungsstücke zu Persönlichkeiten der älteren und neueren Geschichte treten so Menschen, Dinge und Statements aus der heutigen Stadtgesellschaft. Nostalgische Erinnerungsstücke vom Rennbahn-Totalisator bis zum Lotteriekiosk, vielstimmige Liebeserklärungen an die Stadt sowie typisch Leipziger Innovationen sind ebenso präsent wie polarisierende Objekte und kritische Positionen. Außerdem sind die Besucher zum Mitmachen und Mitdenken über den gemeinsamen Lebens- und Herkunftsraum Leipzig aufgefordert.
01.06.2021 - 25.07.2021 Jüdische Verlage in der Buchstadt Leipzig
Projekt zur Jüdischen Woche
Das Museum blickt in einer Studioausstellung auf die lange Tradition Leipzigs als Verlagsstadt zurück und widmet sich insbesondere den jüdischen Autoren, Verlegern und Künstlern, die seit dem 19. Jahrhundert in Leipzig wirkten.
11.8.2021 - 24.10.2021 HELD ODER HASSFIGUR?
Der Leipziger Liebknecht
Zum 150. Geburtstags Karl Liebknechts blickt das Stadtgeschichtliche Museum auf sein Leben und das seiner Familie, seine Nachwirkung und die Instrumentalisierung seines Wirkens als “Vorkämpfer“ in der DDR, aber auch auf die politische Arbeiterbewegung, der er entstammte.
Im Zentrum der Studioausstellung stehen biographische Ereignisse und wichtige Lebensetappen von Liebknecht, der mit seiner Familie die ersten 20 Lebensjahre in Leipzig verbrachte. Sein Vater Wilhelm Liebknecht war nicht nur gebildeter Schriftsteller, sondern einer der Führer der deutschen Sozialdemokratie. Er stand als Reichstagsabgeordneter im Zentrum internationaler Aufmerksamkeit, auch als er gemeinsam mit August Bebel und anderen Politikern aus Leipzig ausgewiesen wurde. Karl Liebknechts Elternhaus bildete vor und in der Zeit der Sozialistengesetze 1878-1890 eines der Zentren der deutschen Arbeiterbewegung und der lebendigen Leipziger Arbeiter- und Gegenkultur. Als Rechtsanwalt und linksradikaler Politiker setzte Karl Liebknecht im 1. Weltkrieg, in der Novemberrevolution, bis zu seiner Ermordung am 15. Januar 1919 dieses Engagement als Mitgründer der KPD fort.
12.11.2021 - 27.2.2022 Schnee von gestern?
Winter in Leipzig – Kulturgeschichte und Zukunft einer Jahreszeit
Was passiert mit dem Winter in Zeiten des Klimawandels und seines langsamen Verschwindens?
Was wird aus der winterlichen Bilderwelt und Aura, wenn dauerhaft kein Schnee mehr fällt?
Wie verkraften Mensch und Natur diese Leerstelle, und was können wir gegebenenfalls an ihre Stelle setzen?
Mit einer Fülle unterschiedlicher Objekte, Bilder und Medien sowie mit Mitmachstationen für Groß und Klein zeigt das Stadtgeschichtliches Museum die schönen und die schauerlichen Seiten des Winters.
(ine)