Ausildung auf der `Gorch Fock´ nach tragischem Unfall auf dem Segelschulschiff der Bundeswehr ausgesetzt
Glücksburg/Salvador de Bahia. Auf dem Segelschulschiffes der Bundesmarine `Gorch Fock´ ist eine junge Offizieranwärterin bei einem tragischen Unglücksfall ums Leben gekommen.
Der tragische Zwischenfall ereignete sich bereits am 07.11.2010 während eines Hafenaufenthaltes an Bord des Segelschulschiffes der Bundesmarine `Gorch Fock´
in Salvador de Bahia (Brasilien). Wie die Bundesmarine mitteilte stürzte die 25-jährige Offizieranwärterin im Rahmen der Segelvorausbildung aus der Takelage und fiel auf das Deck des Schiffes. Es wurden sofort Rettungsmaßnahmen eingeleitet und die junge Frau wurde in eine Klinik von Salvador de Bahia gebracht. Im Krankenhaus erlag die 25-Jährige dann ihren schweren Verletzungen.
Die `Gorch Fock´ war im August aus ihrem Heimathafen Kiel ausgelaufen und hatte vom 25. bis zum 30. August als Flaggschiff an der "Sail Bremerhaven" teilgenommen. Im Anschluss wurde ein Südkurs eingeschlagen. Der Dreimaster segelte über Las Palmas (Gran Canaria/Spanien) nach Salvador de Bahia (Brasilien).
Aufgrund der Ermittlungen zur Unglücksursache wurden jetzt die Weiterfahrt nach Buenos Aires (Argentinien) vorerst verschoben und die Ausbildung von Marine-Soldaten auf dem Segelschulschiff ausgesetzt.
Zur Zeit befinden sich 73 Lehrgangsteilnehmer auf der `Gorch Fock´, die dort einen Lehrgang im Rahmen der Offiziersausbildung absolvieren sollten. Die Soldaten sollen nun nach Deutschland zurückfliegen und ihre Ausbildung in der Marineschule Flensburg fortsetzen. Die Ausbildung auf dem Segelschulschiff soll erst im September kommenden Jahres wieder aufgenommen werden.
Das Schiff erfüllt seit Jahren auch Repräsentationsaufgaben und muss wegen der anstehenden Verpflichtungen in Kürze auch wieder auslaufen. Das Schiff soll vorerst durch die 80-köpfige Stammcrew weitergesegelt werden. Nach Ansicht der Verantwortlichen sei eine Weiterführung der praktische Ausbildung der jungen Offiziersanwärter während der anstehenden Fahrt und die gleichzeitigen Ermittlungen nicht zu vereinbaren sind.
Die Ausbildung der Offiziersanwärter auf dem Segelschulschiff wird aber grundsätzlich nicht in Frage gestellt. Seit der Indienstellung der `Gorch Fock´ im Dezember 1958 wurden auf dem Schiff rund 14.500 Offiziersanwärter ausgebildet und es ereigneten sich in den mehr als 50 Jahren nur wenige Unfälle. Von Seiten der Bundesmarine will man aber Ergebnis der Ermittlungen abwarten, um aus den Ergebnissen möglicherweise auch Konsequenzen ziehen zu können.
Weitere Stationen der jetzigen Fahrt sollen noch Buenos Aires (Argentinien), Montevideo (Uruguay), Ushuaia (Argentinien), Valparaiso (Chile), Lima (Peru) und Acapulco (Mexiko) sein. Danach soll der Dreimaster durch den Panama-Kanal schiffen und über Cartagena (Kolumbien), Fort Lauderdale (Florida, USA), Hamilton (Bermudas) und Ponta Delgada (Azoren/Portugal) in Richtung Heimathafen fahren.
Im Juni 2011 soll die `Gorch Fock´ wieder in ihrem Heimathafen Keil einlaufen wo sie an der Kieler Woche teilnehmen soll.
(msc)
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