Schönefeld bekommt vierzügiges Gymnasium - Bürgermeister und Stadträte informieren auf Bürgerforum
Leipzig (Wir für Schönefeld e.V.). Schönefeld bekommt ein Gymnasium. "Wir haben gestern in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters das Nötige angeschoben.", sagte Torsten Bonew (CDU), Leipzigs Finanzbürgermeister.
"Wir werden in diesem und im nächsten Jahr zusammen 550.000 Euro bereitstellen. Damit werden die Vorplanungen gemacht, ohne die wir keine Fördermittel abrufen können." Das Geld wird trotz einer eventuell noch bestehenden Haushaltssperre bereitgestellt. "Investitionen im Bildungsbereich haben für mich absolute Priorität", sagte der Kämmerer auf einem Bürgerforum in Schönefeld. Eingeladen hatten die Ortsverbände von CDU und SPD sowie der Verein 'Wir für Schönefeld'.
"Wir planen ein vierzügiges Gymnasium", sagte Schulbürgermeister Thomas Fabian (SPD). "In den nächsten Jahren brauchen wir 20 neue Schulen, darunter 5 Gymnasien. Priorität haben Standorte, die möglichst schnell aktiviert werden können. Wichtig ist, dass die Gymnasien gut mit dem ÖPNV erreichbar sind und dass wir schnell und kosteneffizient bauen können. Diese Bedingungen sind am Standort Gorki-/Ecke Ossietzkystraße gegeben."
Insgesamt werden in Schönefeld über 16 Millionen Euro investiert. "Ein Großteil davon kommt vom Freistaat Sachsen", sagte Bürgermeister Bonew. Das neue Gymnasium soll in die seit 11 Jahren leerstehenden Schulen in der Gorkistraße 15 und 25 einziehen. Seit 1895 gibt es Unterricht an diesem Standort.
"Wir freuen uns sehr, dass den alten Gebäuden wieder Leben eingehaucht wird", sagte Stefan Lünse, Vorsitzender des Vereins 'Wir für Schönefeld e.V.', "Das wird erhebliche Auswirkungen auf unseren Stadtteil haben. Wir erwarten eine deutliche Belebung für Schönefeld."
Im neuen Gymnasium werden 960 Kinder lernen. "Diese werden nicht nur aus Schönefeld kommen", so Bürgermeister Fabian mit Blick auf die über 2.700 schulpflichtigen Kinder in diesem Stadtteil. "Gymnasien werden nicht nur von Schülerinnen und Schülern aus dem jeweiligen Stadtteil besucht. Wir werden nun genau untersuchen, welches Profil das neue Schönefelder Gymnasium erhalten soll."
Das Projekt muss nun zunächst durch den Stadtrat. "Ich rechne damit, dass wir eine breite Mehrheit für den neuen Schulstandort bekommen", sagte Ansbert Maciejewski, Stadtrat der CDU. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand gegen neue Schulen bei uns in Schönefeld ist. Unser Stadtteil hat keine große Lobby. Umso wichtiger ist es, hier Bewegung reinzubringen. Wir haben in Schönefeld eine hohe Lebensqualität, es ist ein grüner Stadtteil, der sowohl schnelle Verbindungen in die City und zum Hauptbahnhof hat, aber auch verkehrsgünstig zu Autobahn und Flughafen liegt. Das neue Gymnasium wird diese Standortvorteile einem breiteren Publikum bekannt machen." Seine SPD-Kollegin Ingrid Glöckner ergänzt: "So ein neuer Schulstandort ist ein Leuchtturm für unseren Stadtteil. Das ist aktive Stadtentwicklung, zumal es in den Altbaugebieten von Schönefeld Zuzug von jungen Familien gibt. Ein neues Gymnasium ist da ein attraktives Angebot, was einen solchen Zuzug weiter befördern kann. Auch ich gehe von einer breiten Mehrheit im Stadtrat aus."
‘Wir für Schönefeld e.V.-Vorstand Axel Tamm glaubt ebenfalls an eine Belebung des Stadtteils durch das Gymnasium. "Wir werden als Verein auch eigene Bürgerforen zu ähnlichen Themen veranstalten. Unser Ziel ist die weitere Belebung von Schönefeld."
Wenn der Stadtrat im September der Vorlage zustimmt, werden die Vorplanungen noch in diesem Jahr gestartet. Ziel ist es, das Gymnasium am 1. August 2016 zu eröffnen. Der erste Jahrgang wird dann im Schuljahr 2016/2017 in den sanierten Schulgebäuden lernen.
(Wir für Schönefeld e.V./Bild: Wir für Schönefeld e.V.)