Erstmals Studiengänge für islamische Geistliche an deutschen Hochschulen

Erstmals Studiengänge für islamische Geistliche an deutschen HochschulenBerlin. In Deutschland werden erstmals Studiengänge für islamische Geistliche angeboten. An den Universitäten in Münster, Osnabrück und Tübingen werden in Zukunft Imame ausgebildet.

 

 

 

 

 

"Deutschland ist weltweit das Land mit der längsten und umfassendsten Erfahrung mit der Theologie im Haus der Wissenschaft. Deshalb sind die deutschen Universitäten besonders geeignet, auch muslimischen Religionsgelehrten und Theologen die Möglichkeit zur Arbeit an einer Theologie zu geben, die Substanz des Glaubens wahrt und die Übersetzung in die Moderne leistet. An den Universitäten kann sich eine historisch-kritische Methode im Umgang mit dem Koran entwickeln.", erklärte Bundesbildungsministerin Annette Schavan in diesem Zusammenhang.

Nach Auffassung des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bieten die Universitäten in Münster, Osnabrück und Tübingen schon jetzt eine gute Ausgangslage, um die hohen fachlichen und organisatorischen Herausforderungen für die Etablierung Islamischer Studien zu bewältigen.
Für die Ausbildung der Imame in Deutschland sei ein gutes inhaltliches  Konzept für Forschung und Lehre erforderlich, ein eigenständiges, auf Dauer angelegtes finanzielles Engagement der Universitäten und ihrer Sitzländer, ein etabliertes Fächerspektrum vor Ort, eine tragfähige Ausgestaltung des muslimischen Beirats und die Bereitschaft zur standortübergreifenden Kooperation, hieß es von Seiten des BMBF. Wie es hieß finanziert der Bund für die nächsten fünf Jahre dabei  die Forschungsprofessuren, Mitarbeiterstellen und Nachwuchsgruppen. Von  Seiten des BMBF werden bis zu vier Millionen Euro für jeden Standort zur Verfügung gestellt.
"Die neuen Zentren bieten nicht nur hervorragende Voraussetzungen für einen verstärkten theologischen Diskurs in den Hochschulen. Wir wollen zugleich dazu beitragen, dass die vier Millionen Muslime, die in Deutschland leben, in unserer Gesellschaft beheimatet sein können. Dazu gehört auch, dass die Kinder Religionsunterricht erhalten und die Religionsgelehrten in den Gemeinden wie auch die jungen Nachwuchswissenschaftler aus den eigenen Reihen der deutschen Muslime kommen.", so die Ministerin.
An den Standorten für Islamische Studien sollen zukünftig islamisch-theologische Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, Religionslehrerinnen und Religionslehrer sowie Religionsgelehrte unter anderem für Moscheen und als Sozialarbeiter tätige Personen ausgebildet werden.

"Mit dem Aufbau dieses neuen Wissenschaftszweiges in Deutschland wollen wir auch internationale Kompetenz einbeziehen. Damit knüpfen wir an eine große Wissenschaftstradition des Islam in vergangenen Jahrhunderten an. Der Schritt der Bundesregierung wird auch international sehr beachtet.", so Schavan abschließend in Berlin.

(msc)

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