Neubau der Karlbrücke in Leipzig beginnt im April
Leipzig. Im April 2023 beginnen die Arbeiten an der Leipziger Karlbrücke im Zuge der Industriestraße. Bis 2025 soll ein Neubau der Brücke entstehen.
Die gut 100 Jahre alte Brücke über die Weiße Elster, die die Leipziger Stadtteile Schleußig und Plagwitz verbindet, wird in den kommenden zwei Jahren neu gebaut. Die veranschlagten Baukosten liegen bei etwa 8,9 Millionen Euro.
Schon in den letzten Jahren musste die Unterseite der Brücke mit Netzen gesichert werden, da die Gewölbe, Pfeiler und Widerlager weisen offene Fugen, herausgebrochene Steine und Risse aufweisen. Die Schäden an der Brücke sind mittlerweile so groß, dass eine Instandsetzung der Brücke Angaben der Stadt Leipzig zufolge wirtschaftlich nicht mehr vertretbar ist. Zudem ist der bestehende Bau ein dreifeldriges Ziegelgewölbe mit zwei Zwischenstützen sowie tiefen Gewölben im Überflutungsbereich: Ein Hochwasser kann derzeit nicht effektiv abgeleitet werden. Der Ersatzneubau wird daher pfeilerlos geplant, als zweiteiligen Stahlbogen mit Beton-Fahrbahnplatte. Die Weiße Elster kann dann ungehindert durch die neue Querung fließen.
Die Karlbrücke überspannt die Weiße Elster und verbindet damit Schleußig und Plagwitz
Während der Arbeiten bis zum September 2025 muss die Industriestraße für den Durchgangsverkehr zwischen Nonnenstraße und Holbeinstraße voll gesperrt werden. Autos werden in beide Richtungen über die Antonienstraße, die Erich-Zeigner-Allee und die Karl-Heine-Straße umgeleitet. Fußgängerinnen und Radfahrer können während der gesamten Bauzeit eine Querung vor Ort nutzen – in der ersten Bauphase vorerst die nördliche Seite der Bestandsbrücke mit durchgängig drei Metern Breite. In den nachfolgenden Bauphasen wird auf der südlichen Seite eine drei Meter breite Behelfsbrücke errichtet, die an die vorhandene südliche Gehbahn angebunden wird.
Im Zuge der städtischen Arbeiten nutzen die Leipziger Wasserwerke die Chance, vor Ort die wassertechnische Infrastruktur zu sanieren. Konkret investiert das Unternehmen der Leipziger Gruppe rund 1,3 Millionen Euro in die Erneuerung der Trinkwasserleitungen auf etwa 360 Metern. Während der Bauzeit werden die vorhandenen Leitungen der Versorgungsunternehmen über die Behelfsbrücke überführt und im Endzustand in die neue Brücke integriert.
(ine)